Übersicht

Auf dieser Seite finden Sie eine Auswahl an aktuellen Auswertungen zur neunten Befragung der YES-Studie, die wir 2022 durchgeführt haben. Die Befragung ist noch nicht abgeschlossen und die Daten noch nicht finalisiert, aber Sie können sich hier ein erstes Bild über einige interessante Ergebnisse machen.

Deutschlandweit haben wir dafür auch in diesem Jahr wieder Tausende junge Erwachsene zu Themen wie Arbeit, Partnerschaft, politische Einstellungen, und Freizeit befragt. Für diejenigen, die 2016 das erste Mal bei YES teilgenommen haben, war dies ihre vierte reguläre Befragung (ohne die Corona-Zusatzbefragung). Für die andere Gruppe, die bereits seit der 9. Klasse im Schuljahr 2010/11 teilnimmt, war dies insgesamt die neunte Befragung. Durch diese wiederholte Befragung können wir Angaben aus früheren Jahren mit aktuellen Antworten vergleichen und zeigen, inwiefern sich Situationen und Einstellungen über die Zeit hinweg verändern. Das werden wir auch in einigen der Grafiken hier veranschaulichen.

Zur Befragung 2022 haben wir Auswertungen zu den Themen Beziehungssituation, Wahlverhalten, die Bewertung der Corona-Maßnahmen, und der hauptsächlichen Tätigkeit für Sie zusammengestellt.

Beziehungssituation:

Aktuelle Beziehungssituation und Kennenlernweg

Wahlverhalten:

Stimmenverteilung Bundestagswahl 2021 - YES-Befragte im Vergleich mit Gesamtdeutschland

Bewertung der Corona-Maßnahmen:

Bewertung der Corona-Maßnahmen 2020 vs. 2022

Hauptsächliche Tätigkeit:

Veränderungen in der hauptsächlichen Tätigkeit 2016 bis 2022

Aktuelle Beziehungssituation und wo man Partner*innen kennenlernt

Eines der Hauptthemen der Befragung 2022 waren Partnerschaften: Sind Sie aktuell in einer Partnerschaft? Wie haben Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin kennengelenrt? In der untenstehenden Grafik bilden wir Ihre Antworten auf diese beiden Fragen ab. Es wird deutlich, dass der Großteil, nämlich 69 Prozent der Teilnehmer*innen momentan in einer Beziehung sind. Etwa ein Drittel ist Single. Diejenigen, die in einer Beziehung sind, haben wir außerdem gefragt, wie sie ihren Partner oder ihre Partnerin kennengelernt haben. Hier spielen Kontakte die wichtigste Rolle: Mehr als 25 Prozent der Befragten geben an, dass sie ihren Partner oder ihre Partnerin über Freunde oder Bekannte und über die Schule oder Arbeit kennengelernt haben. Weitere Informationen finden Sie unter der Grafik.

 

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Die linke Grafik stellt den Anteil der Teilnehmer*innen da, die angeben, in einer lockeren Beziehung (4%), einer festen Beziehung (51%), einer Ehe (14%), oder in keiner Beziehung (31%) zu sein. Diese Prozentwerte beruhen auf den YES-Befragungsdaten vom 09.12.2022 von 3.870 Teilnehmer*innen. Etwa zwei Dirittel der Teilnehmer*innen befanden sich zum Zeitpunkt der Befragung in einer Beziehung,. Über 70% derjenigen in einer Beziehung führen eine feste Beziehung, etwa 20% sind verheiratet und nur relativ wenige geben an, aktuell eine lockere, also weniger verbindliche, Beziehung zu führen.

Alle, die angegeben haben, aktuell in einer Beziehung zu sein (das waren zum Zeitpunkt der Grafikerstellung 2.653 Befragte), wurden außerdem gefragt wo sie ihren aktuellen Partner oder ihre aktuelle Partnerin kennengelernt haben. Bei dieser Frage gab es eine Liste verschiedener Antwortoptionen, bei der alle angekreuzt werden konnten, die zutreffen. In der rechten Grafik geben wir eine Übersicht, welcher Anteil der Befragten hier welche Antwortoption(en) angekreuzt hat. Der verbreitetste Weg, Partner*innen kennenzulernen, sind Freunde und Bekannte, die sie einander vorstellen - mehr als 25% der Teilnehmer*innen geben an, dass sie so ihren aktuellen Partner oder ihre aktuelle Partnerin kennengelernt haben. Dicht gefolgt ist dies von Schule, Arbeit, Ausbildung, Studium etc., das ebenfalls mehr als 25% der Teilnehmer*innen, die sich aktuell in einer Beziehung befinden, angekreuzt haben. Dating-Apps belegen Platz 3 (15%), gefolgt von Kennenlernen in Clubs, Discos, Partys, Bars oder bei anderen Abenaktivitäten (10%). Soziale Netztwerke (8%) und Kennenlernen via Famile oder Verwandte (5%) sind etwas weniger verbreitet. Insgesamt scheinen persönliche Kontakte (Freunde, Arbeit, Familie, etc.) noch etwas häufiger der Weg zu sein, über den sich Partner kennenlernen, als Apps oder soziale Netzwerke im Internet. Diese sind aber bereits ein wichtiger Kennenlernweg - mehr als 25% unserer Teilnehmer*innen geben an, Apps oder soziale Netztwerke hätten zum Kennenlernen ihres aktuellen Partners oder ihrer aktuellen Partnerin geführt.

Wahlverhalten

Sie erinnern sich vielleicht noch, 2021 war Bundestagswahl. Das haben wir natürlich auch in der diesjährigen YES-Befragung aufgegriffen und unsere Teilnehmer*innen gefragt, welche Partei sie bei der Bundestagswahl 2021 mit ihrer Zweitstimme gewählt haben. Zur Erinnerung, die Zweitstimme ist die Stimme, die man direkt für eine Partei abgibt, nicht für einen spezifischen Kandidaten oder eine Kandidatin. Unten finden Sie drei Diagramme: Auf der linken Seite ist die Stimmenverteilung der YES-Befragten abgebildet, die in diesem Jahr an der Studie teilgenommen und angegeben haben, dass sie gewählt haben. In der Mitte ist die Stimmenverteilung der Gruppe der 25-34-Jährigen in ganz Deutschland abgebildet. Diese Altersgruppe überschneidet sich mit den YES-Befragten, die inzwischen 25 bis 29 Jahre alt sind. Ganz rechts finden Sie das offizielle Wahlergebnis der Bundestagswahl insgesamt, also über alle Altersgruppen hinweg.

 

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Während in Deutschland insgesamt die SPD der Wahlsieger war, hat der größte Anteil der YES-Befragten für die Grünen gestimmt. Der Stimmanteil der Grünen (32% bei unseren Befragten) ist mehr als doppelt so hoch, wie er es im gesamtdeutschen Durchschnitt war (15%). Dafür stimmen bei den YES-Befragten deutlich weniger für die CDU/CSU (13% weniger, als in Gesamtdeutschland) und die SPD (7% weniger, als in Gesamtdeutschland). Betrachtet man die Stimmenverteilung der YES-Befragten im Vergleich mit der Stimmenverteilung in dieser Altersgruppe in Gesamtdeutschland, werden diese Unterschiede zwar kleiner, sind aber immer noch merklich vorhanden: Die Grünen sind bei den YES-Befragten auch hier 9% stärker vertreten, als in der Altergruppe im Bundesdurchschnitt. Während die AfD in der Altersgruppe der 25-34-Jährigen in Deutschland insgesamt 10% der Stimmen gewinnt, stimmten nur 5% der YES-Befragten bei der letzten Bundestagswahl für die AfD. Zuletzt fällt auf, dass YES-Befragte deutlich weniger "kleinere" Parteien (bei uns als "Sonstige" zusammengefasst) zu wählen scheinen, als die Gleichaltrigen im Bundesdurchschnitt.

An dieser Stelle ein methodologischer Hinweis: Bei der Erstellung der linken Grafik zu den YES-Befragten wurden die Daten gewichtet, um diese mit dem Bundesdurchschnitt vergleichen zu können. Das bedeutet, dass die Antworten von manchen Befragten stärker ins Gewicht fallen, als die von anderen. Der Grund dafür ist, dass bei der Ziehung der Stichprobe für die YES-Studie nicht jede Person die gleiche Chance hatte, als Teilnehmer*in ausgewählt zu werden, sondern dass bestimmte Gruppen in unserer Stichprobe überrepräsentiert sind. Um das auszugleichen und sozusagen deutschlandweit repräsentativer zu machen, nutzt man Gewichte.

Bewertung der Corona-Maßnahmen in 2022 im Vergleich zu 2020

Während die Corona-Pandemie 2022 glücklicherweise etwas weniger präsent war, als in den Jahren zuvor, beeinflusste sie doch weiterhin das Leben vieler. Auch uns von der YES-Studie hat das Thema weiter beschäftigt. Die neunte Befragung war die erste, die nach der Hochphase der Pandemie stattfand. Es ist jetzt also möglich, die Antworten von Teilnehmer*innen in 2020 mit den Antworten in 2022 zu vergleichen, um zu sehen, ob sich ihre Einschätzungen verändert haben. Daher haben wir unsere Teilnehmer*innen auch dieses Mal wieder gefragt: "Wenn Sie an die vergangenen zwei Jahre zurückdenken, wie bewerten Sie die Maßnahmen der deutschen Politik zur Bewältigung der Corona-Pandemie in diesem Zeitraum insgesamt?". An dieser Stelle allerdings der Hinweis, dass es hier einen leichten Unterschied zur Frageformulierung von 2020 gab ("Wie bewerten Sie die Maßnahmen der deutschen Bundesregierung zur Bewältigung der Corona-Pandemie?").

 

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Für die grafische Auswertung dieser Frage schauen wir uns nur die Teilnehmer*innen an, die sowohl 2020 an der Corona-Zusatzbefragung, als auch 2022 teilgenommen haben. Vergleicht man die beiden Diagramme unten fällt direkt auf, dass während der Hochzeit der Pandemie in 2020 ein sehr großer Anteil der Befragten de Maßnahmen für angemessen hielten (ca. 60%). Schaut man sich hingegegen die Antworten in 2022 an, zeigt sich ein völlig anderes Bild: Nur noch etwas mehr als 30% bewerten die Maßnahmen der vergangenen zwei Jahre als angemessen. Ein weit größerer Anteil der Befragten als noch in 2020 schätzen die Mapnahmen rückblickend als eher unzureichend oder völlig unzureichend ein (ca. 25% in 2020 vs. ca. 42% in 2022). Auch der Anteil derjenigen, die die Maßnahmen als eher oder völlig übertriebn einschätzen, ist im Vergleich zu 2020 angestiegen (ca. 15% in 2020 vs. ca. 28% in 2022). Mit ein wenig Distanz veränderten sich also die Einschätzung der Maßnahmen - rückblickend sind Teilnehmer*innen kritischer, als "im Moment".

Veränderungen in der hauptsächlichen Tätigkeit der Befragten zwischen 2016 und 2022

Wie in jeder Befragung seit dem Start der YES-Studie haben wir auch dieses Jahr wieder erfragt, was unsere Teilnehmer*innen zum Zeitpunkt der Teilnahme hauptsächlich machen. Da diese Frage über die Jahre unverändert geblieben ist, kann man daran wunderbar Veränderungen über die Zeit hinweg nachvollziehen. In der untenstehenden Grafik sehen Sie für die Jahre 2016, 2018, 2020, und 2022 jeweils den Anteil von Teilnehmer*inen, die sich in der Schule (nur 2016), der Ausbildung, im Job und im Studium befinden oder etwas anderes machen. Die "Ströme" zwischen den Jahren zeigen, in welche Kategorie Abgänger aus einer bestimmten Kategorie im darauffolgenden Jahr gewechselt haben. Wir haben schon 2020 deutliche Veränderungen zu den Vorjahren beaobachtet, als vor allem der Anteil derjenigen, die arbeiten, stark angestiegen ist. Dieser Trend setzt sich auch 2022 fort: Immer weniger Teilnehmer*innen befinden sich im Studium oder in einer Ausbildung - im Alter von nun ca. 27 Jahren haben viele ihren Bildungsweg für's Erste abgeschlossen und treten in den Arbeitsmarkt ein.

 

Ergebnisübersicht

Mehr Infos zum Ergebnis:

60% unserer Teilnehmer*innen in 2022 arbeiten Vollzeit oder Teilzeit, das ist ein Anstieg von 16% gegenüber der Verteilung in 2020. Der größte Teil dieser Arbeitsmarkteinsteiger*innen hat 2020 noch studiert, das Studium nun aber abgeschlossen. Auch einige, die 2020 eine Ausbildung oder etwas anderes gemacht haben (z.B. Weiterbildung, Arbeit gesucht), geben 2022 an, dass sie nun in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten. Wie die beigen "Ströme", die von der Kategorie "Arbeit" in 2020 ausgehen, zeigen, gibt es auch einen etwas kleineren Anteil von Teilnehmer*innen, der 2020 gearbeitet, sich jedoch 2022 umorientiert hat und nun studiert, eine Ausbildung, oder etwas anderes macht.

yes-deutschland.de

MZES

Universität Mannheim